
Im Zentrum für angeborene viszerale und pulmonale Fehlbildungen sind seltene Erkrankungen zusammengefasst. Diese treten mit einer Häufigkeit unter 1:2000 Lebendgeburten auf und brauchen eine besondere Expertise in der Versorgung. Die Therapie erfolgt immer im interdisziplinären Versorgungsnetzwerk aus verschiedenen Ärztinnen und Ärzten, unterstützenden Fachdisziplinen (z.B. Physiotherapie) und ambulanten Pflegediensten und wird gemeinsam mit den (werdenden) Eltern bzw. den Patientinnen und Patienten individuell abgestimmt.
Zu den Erkrankungen des Zentrums zählen wir
Angeborene Fehlbildungen der Lunge und des Brustkorbs
Angeborene Fehlbildungen der Lunge betreffen das Lungengewebe, das normalerweise für den Gasaustausch und die Atmung zuständig ist. Es werden hier Erkrankungen wie die angeborene Zystenlunge (CPAM: cystic pulmonary airway malformation), der Lungensequester, das kongenitale lobäre Emphysem und die bronchogene Zyste zusammengefasst. Nähere Informationen zu den Erkrankungen erhalten Sie hier.
Angeborene Fehlbildungen können aber auch das Zwerchfell betreffen. Ist die Ausbildung des Zwerchfells in der Entwicklung des Kindes fehlerhalft, kommt es zur Verlagerung der Bauchorgane in den Brustkorb. Informationen über das Krankheitsbild des Zwerchfelldefekts erhalten Sie hier.
Alle Operationen erfolgen, wenn möglich, durch kleine Narben und eine in den Körper eingebrachte Kamera (minimalinvasive Chirurgie). Dadurch ergeben sich für Ihr Kind entscheidende Vorteile, wie zum Beispiel eine kürzere postoperative Phase auf der Intensivstation. Wir prüfen die Möglichkeiten für jedes Kind und wägen Nutzen und Risiken sorgfältig ab.
Angeborene Fehlbildungen der Bauchwand
Im Zentrum für angeborene viszerale und pulmonale Fehlbildungen schließen wir ebenfalls die Behandlung von Bauchwanddefekten ein. Hierzu zählen die Gastroschisis, bei der die Bauchdecke nicht vollständig verschlossen ist und es zum Darmvorfall kommt, und die Omphalozele, bei der der Darmvorfall in die Nabelschnur erfolgt. Informationen zu den Krankheitsbildern finden Sie hier.
Angeborene Fehlbildungen des Magen-Darm-Trakts
Besonderer Schwerpunkt unserer klinischen Tätigkeit ist die Behandlung von Früh- und Neugeborenen mit angeborenen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts: Bei Krankheitsbildern wie der Ösophagusatresie, der Duodenalatresie, weiteren Dünndarmatresien, oder Darmduplikaturen muss die Behandlung sorgfältig unterschieden und durchgeführt werden. Im Rahmen des Zentrums werden bei weiteren Fehlbildungen auch andere Abteilungen, wie zum Beispiel die Neurochirurgie oder Kinderherzchirurgie des Hauses, hinzugezogen, um das bestmögliche Setting für Ihr Kind zu schaffen.
Alle Operationen erfolgen, wenn möglich, durch kleine Narben und eine in den Körper eingebrachte Kamera (minimalinvasive Chirurgie). Dadurch ergeben sich für Ihr Kind entscheidende Vorteile, wie zum Beispiel eine kürzere postoperative Phase auf der Intensivstation. Wir prüfen die Möglichkeiten für jedes Kind und wägen Nutzen und Risiken sorgfältig ab.
Angeborene Fehlbildungen der Anogenitalregion
Unser Schwerpunkt der Behandlung von Früh- und Neugeborenen schließt vor allem auch Fehlbildungen des Enddarms und des Urogenitalsystems mit ein: gerade das komplexe Zusammenspiel aus Blase und Enddarm, Beckenboden- und Schließmuskulatur und wichtigen Nervenstrukturen muss besonders gut versorgt werden, wenn es zu angeborenen Fehlbildungen in diesem Bereich kommt. Finden Sie hier wichtige Informationen zu anorektalen Malformationen (Analatresie) und Morbus Hirschsprung.
Sehr selten kommt es darüber hinaus zur Tumorbildung am Steißbein. Diese Tumore fallen häufig bereits während der Schwangerschaft auf, sodass wir sie auch innerhalb des Zentrums für angeborene viszerale und pulmonale Fehlbildungen versorgen. Informationen zu Krankheitsbild, Diagnostik und Therapie finden Sie hier.
Ist Ihr Kind von einer anderen Fehlbildung betroffen?
Vielleicht sind diese Zentren am Uniklinikum Erlangen interessant für Sie!
Das Zentrum für angeborene viszerale und pulmonale Fehlbildungen hat sich auf oben genannte Erkrankungen spezialisiert, da es selber Teil weiterer Netzwerke des Uniklinikums ist.
Für Patientinnen und Patienten mit angeborenen urologischen Fehlbildungen verweisen wir gerne auf das Zentrum für seltene urogenitale Erkrankungen und Fehlbildungen; für Patientinnen und Patienten mit angeborenen Herzfehlern auf das Kinderherzzentrum. Natürlich werden bei komplexen, kombinierten Fehlbildungen Experten-Teams aus den verschiedenen Zentren für Sie bereitgestellt.


